„Die Form geht vom Erlebnis aus“ – Otto Dix von 1933 bis 1945
ab €12.00 / pro Person
Kunsthistorischer Vortrag mit Dr. Maren Welsch
Veranstaltungsdetails
DIE AUSSTELLUNG
Die griechischen Buchstaben Alpha und Omega stehen symbolisch für den Anfang und das Ende, für die Existenz in ihrer Gesamtheit. In seiner Kunst erkundete Otto Dix (1891–1969) diese Existenz mit all ihren Höhen und Abgründen: von der Geburt bis zur Vernichtung, von der Schönheit bis zur Abscheulichkeit, von der Freude bis zur absoluten Verzweiflung. Vor nichts verschloss er die Augen. Jede Ekstase, jeden Schmerz und jede rohe Emotion musste er selbst erleben und dann im Kunstwerk festhalten. Mit der gleichen Gier nach Erfahrung eignete er sich künstlerische Stile und Techniken an. Heute ist Otto Dix vor allem bekannt für seine Beiträge zur Neuen Sachlichkeit und seine altmeisterliche Virtuosität. Er arbeitete aber auch expressionistisch und experimentierte mit zeitgenössischen Kunstströmungen, beispielsweise dem Kubismus und Futurismus.
Dank der großzügigen Stiftung des Industriellen, Politikers und Kunstsammlers Walther Groz (1903–2000) bewahrt das Kunstmuseum Albstadt eine der größten Sammlungen von Otto Dix weltweit. Der Bestand umfasst 446 Zeichnungen und druckgrafische Blätter in allen Stilen, Techniken und Formaten. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Albstadt und des Kunstmuseums (gegründet 1975) wird diese spektakuläre Sammlung in einer großen Retrospektive vollständig präsentiert. Dies geschieht in zwei sich überschneidenden Phasen:
Alpha (14. März bis 12. Oktober 2025)
Omega (27. Juni 2025 bis 18. Januar 2026)
Kuratiert von Dr. Kai Hohenfeld und Melanie Löckel.
Unter dem #AlbstadtLebtDemokratie finden Veranstaltungen und eine Schulkooperation statt, welche der Stärkung des Demokratiebewusstseins und der politischen Aufklärung dienen. Die Veranstaltungsreihe wird gemeinsam vom Kunstmuseum und der Stadtbücherei Albstadt ausgerichtet.
DER KATALOG
Der Katalog zur Ausstellung umfasst sechs Aufsätze und ein Bestandsverzeichnis der Albstädter Dix-Sammlung. Fünf Texte widmen sich den verschiedenen Schaffensphasen von Otto Dix, analysieren repräsentative Blätter und Werkgruppen und veranschaulichen die künstlerische Entwicklung. Ein weiterer Text widmet sich der Vorgeschichte und Entstehung des Kunstmuseums Albstadt. Im Zentrum stehen der Sammler Walther Groz und sein Berater Alfred Hagenlocher (1914–1998). Während Groz ein Mann von Integrität war und den Nationalsozialismus politisch unbelastet hinter sich ließ, handelte es sich bei Hagenlocher um einen unentdeckten NS-Täter. Dieser erfand sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Künstler neu, etablierte sich erfolgreich als Ausstellungsmacher und übernahm schließlich das Amt des Gründungsdirektors des Kunstmuseums Albstadt.
Otto Dix – Alpha Omega. Der Zeichner und Grafiker in allen Schaffensphasen, Hrsg. Kai Hohenfeld und Melanie Löckel, mit Texten von den Herausgebern und von Ralf Michael Fischer, Volker Lehnert, Denise Merk und Maren Welsch sowie mit einem Bestandsverzeichnis der Otto Dix-Sammlung im Kunstmuseum Albstadt, Veröffentlichungen des Kunstmuseums Albstadt, Nr. 196/2025, ISBN 978-3-7774-4503-8
Veröffentlicht im Hirmer Verlag, München
Erhältlich für 38 € an der Museumskasse und auf Bestellung (AbeBooks.de, kunstmuseum@albstadt.de, 07431-160-1491, 5 € Porto/Verp.) sowie im Buchhandel.