Bewegende Geschichten, zeitgenössische Kunst und beeindruckende Stadtdenkmäler: Albstadt hat nicht nur für Outdoor-Fans so einiges zu bieten. In zahlreichen Museen erfahren Besucher etwa Interessantes über die Geschichte und Bedeutung der örtlichen Textilindustrie oder bekommen Einblicke in eine der größten Sammlungen von Otto Dix. Auf einem Stadtspaziergang in Albstadt-Ebingen treten Gäste zudem in die Fußstapfen vergangener Bewohner, wenn sie geschichtsträchtige Wahrzeichen wie zum Beispiel eine ehemalige Waagenfabrik oder den Herrschaftlichen Fruchtkasten passieren. Ob Stadtgeschichte, Textilerbe, zeitgenössische Kunst oder regionale Naturkunde: Wissenshungrige entdecken in Albstadt ein vielfältiges Angebot, um ihren Forschergeist zu wecken.
Auf den Spuren alter Textilindustrie
Zu Beginn der Industrialisierung trafen sich auf der Schwäbischen Alb Pioniere und Erfinder der Textilindustrie. Dank der Zollernbahn und Talgangbahn vergrößerten sich viele kleine Betriebe in Trikotwarenfabriken. Im Maschenmuseum, im ehemaligen Gebäude der Textilfabrik Meyer & Cie gelegen, lässt sich heute nachvollziehen, welche große Bedeutung die Textilindustrie für Albstadt hatte: Von der bäuerlichen Selbstversorgung bis zur modernen Produktion, von der Industrialisierung über die Heimarbeit der Frauen bis hin zur modernen Produktion reicht die breite Palette der Themenbereiche. Neben alten Maschinen wie einem alten Handkulierstuhl zum Weben von Strümpfen und Spulmaschinen entdecken Besucher zudem 100 Jahre Modegeschichte. Auch im Geschäftsmuseum Firma Mey GmbH & Co. KG begeben sich Gäste auf Spurensuche: Über 400 historische Nähmaschinen zeigen die Entwicklung der Nähmaschine in technologischer und gestalterischer Hinsicht.
Vielfältige Kunstwelten unter einem Dach im Kunstmuseum Albstadt
In einem schlichten Jugendstilbau gelegen, bewahrt das Kunstmuseum Albstadt eine bedeutende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst von rund 25.000 Kunstwerken auf Papier, über 500 Gemälde und einige Skulpturen. Der Bestand von über 400 Zeichnungen und druckgrafischen Werken von Otto Dix (1891-1969) zählt zu den größten der Welt. Weitere Schwerpunkte sind Christian Landenberger (1862-1927) und das Landschaftsbild der Schwäbischen Alb. Als lebendiger Ort der Begegnung und der kulturellen Bildung legt das Kunstmuseum großen Wert auf eine zielgruppengerechte und ansprechende Vermittlungsarbeit. So finden sowohl Führungen, Vorträge und Künstlergespräche als auch kreative Workshops in der Druckwerkstatt statt. Noch bis September 2024 begeben sich Kinder und Familien auf „Eine Reise um die Welt“ im „jungen kunstraum“. Einzigartig im Zollernalbkreis wird hier originale Kunst auf interaktive Weise präsentiert. Ab Februar 2024 zeigt die neue Dauerausstellung „Kunstschätze – Die Sammlungen“ alles, was dieses Haus einzigartig macht.
Auf einen Stadtspaziergang in Albstadt-Ebingen
Kultige Plastiken, herrschaftliche Fachwerkhäuser und lehrreiche Museen: Bei einem Spaziergang in Albstadt-Ebingen entdecken Besucher idyllische Plätze, historische Gebäude und verborgene Ecken. Stationen wie die frühere Waagenfabrik und das ehemalige Wohnhaus der Waagenfabrikanten-Familie Hartner zeugen noch heute von der industriellen Vergangenheit der Stadt. Während des Spaziergangs lohnt ein Besuch des Kunstmuseums oder der ehemaligen Klause, einstig ein Frauenkloster und heute ein gemütliches Café und eine Pension. Zu den Hinguckern zählen auch die grotesk-satirischen Bronzeplastiken des Bildhauers Peter Lenk aus Bodman-Ludwigshafen. Weitere Wegpunkte sind das Ebinger Heimatmuseum und der Herrschaftliche Fruchtkasten, ein ehemaliger Kornspeicher der württembergischen Obrigkeit, in dem sich heute das „Museum im Kräuterkasten“ und die Geopark-Infostelle befindet. Im historischen Hufeisen-Viertel passieren Besucher Teile der ehemaligen Stadtbefestigung. Weitere Schätze am Wegesrand sind unter anderem die Xingles, fünf lustige und farbenfrohe Figuren des Lautlinger Künstlers Ernst-Reinhart Böhlig, sowie der Eckturm der Stadtbefestigung am Bürgerturmplatz, welcher einst als Gefängnis diente.