Juniorinnen: Sina van Thiel wird Dritte
Sina van Thiel schaffte zum Auftakt der Cross Country-Wettkämpfe im Albstädter Bullentäle als beste deutsche Fahrerin den Sprung aufs Podest. Die 18-Jährige fuhr ein couragiertes Rennen und musste sich nur Lina Burquier und Monique Halter geschlagen geben.
Das Junior World Series-Rennen der Damen verlief aus deutscher Sicht äußerst erfolgreich. Sina van Thiel konnte ihre starken Leistungen aus den Vorwochen bestätigen und landete am Ende als Dritte auf dem Podium. Die Allgäuerin erwischte einen guten Start und biss sich zunächst in der Spitzengruppe fest. Doch schon in der ersten vollen Rennrunde musste sie ihre Konkurrentinnen Line Burquier und Monique Halter ziehen lassen. „Am Anfang war es mir ehrlich gesagt einen Ticken zu schnell, ich habe dennoch versucht mitzuhalten und habe das früh in den Beinen gemerkt“, so van Thiel im Ziel.
Die Geschichte des Rennens ist damit eigentlich schon größtenteils erzählt. In der Startrunde zeigte sich kurzzeitig noch Olivia Onesti in Führung, doch die Französin fiel im weiteren Rennverlauf bis auf Platz sieben zurück. An der Spitze enteilten Line Burquier und Monique Halter in beeindruckender Art und Weise und hatten zur Rennhälfte rund 30 Sekunden Vorsprung auf die einzige Verfolgerin Sina van Thiel.
Die Rennentscheidung fiel dann in der vorletzten Runde, als Halter in einer technisch anspruchsvollen Uphillsektion kurzzeitig ein Fuß vom Pedal nehmen musste. Burquier nahm die Situation der hinter ihr fahrenden Schweizerin direkt wahr, setzte eine Attacke und erarbeitete sich in Windeseile einen Vorsprung von über zehn Sekunden. Die Französin feierte schlussendlich souverän ihren ersten Sieg im Albstädter Bullentäle. „Ich hatte einen guten Start und bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe. Ich habe mich in der Spitzengruppe sehr wohlgefühlt und zum richtigen Zeitpunkt angegriffen, als Monique in der vorletzten Runde den Fuß vom Rad nehmen musste.“
Platz zwei ließ sich Monique Halter nicht mehr nehmen. Auf Rang drei folgte Sina van Thiel, die lange Zeit ein einsames Rennen fuhr. Gegen Ende habe ihr der anspruchsvolle Kurs zwar „etwas zugesetzt“, gefährdet war ihr Podiumsplatz aber zu keiner Zeit. „Ich habe mir ständig vorgestellt, dass meine Eltern direkt an der Strecke stehen und mich anfeuern, das hat mich zusätzlich motiviert. Es hat heute mega Spaß gemacht.“
Das äußerst gute Mannschaftergebnis rundeten Antonia Weeger als Sechste und Alexa Fuchs auf Rang acht ab. „Ich bin am Start nicht so super gut weggekommen, habe dann aber am ersten Anstieg versucht Boden gutzumachen. Ich hatte heute super Beine, deswegen hat das dann auch richtig gut geklappt. Es hat echt Spaß gemacht, ich mag die Strecke hier“, erklärte Weeger in der Mixed Zone. Auch Fuchs „freut sich richtig“ über ihr Rennen: „Top Ten – richtig cool! Mein Start war etwas bescheiden, ich konnte mich aber gemeinsam mit Kaja Pfau vorarbeiten. Kaja hatte dann leider einen Plattfuß, ich selbst konnte noch auf Platz acht vorfahren. Am Ende hatte ich noch etwas Sorge eine Position zu verlieren, konnte das aber am letzten Berg verhindern.“
Junioren: Finn Treudler triumphiert im Bullentäle
Der Schweizer Finn Treudler hat am Samstagmorgen das erste Cross Country-Rennen im Albstädter Bullentäle für sich entschieden. Der Fahrer des Teams jB Brunex Superior setzte sich in der letzten Runde von Oleksandr Hudyma ab und siegte mit 19 Sekunden vor dem Ukrainer. Bester Deutscher wurde Emil Herzog auf Rang 13.
Im Grunde genommen ist auch der Verlauf des Juniorenrennens in wenigen Sätzen wiedergegeben: Schon in der Startrunde drückte der Ukrainer Oleksandr Hudyma mächtig aufs Gaspedal und zog das Feld derart in die Länge, dass sich schon in der ersten großen Runde eine Spitzengruppe von drei Fahrern bildete. Neben Hudyma lagen die Schweizer Finn Treudler und Nils Aebersold die Führung. „Ich hatte einen schlechten Start und musste mich zunächst vorarbeiten“, berichtet Treudler im Ziel. „Als ich dann vorne war, war es mein Ziel erstmal dabei zu bleiben und möglichst keine Attacke zu verpassen. So hat sich dann die Dreiergruppe an der Spitze gebildet.“
Das Trio blieb bis eingangs des letzten Umlaufs beisammen, ehe Hudyma noch einmal das Tempo verschärfte und Aebersold als erstes den Anschluss verlor. Auch Treudler bekam kurzzeitig einige Meter Rückstand vom Ukrainer aufgebrummt, kam aber zurück und blies am letzten langen Anstieg der Runde selbst zur Attacke. „Ich habe in der letzten Runde auf einer Flachpassage kurzzeitig den Anschluss verloren, wusste aber, dass ich die Lücke am letzten Anstieg wieder schließen kann und habe direkt danach attackiert“, gab der sichtlich zufriedene Schweizer zu Protokoll. Auf Platz zwei landete Oleksandr Hudyma vor Nils Aebersold.
Aus deutscher Sicht verlief das Rennen der Junioren ebenfalls sehr zufriedenstellend. Die Vertreter des jüngeren Jahrgangs kompensierten den Ausfall des deutschen Top-Fahrers Ben Schweizer, der gestern beim Training schwer stürzte, mit Bravour. Alle Fahrer mussten aus hinteren Startreihen ins Rennen gehen, arbeiteten sich im Laufe der 4,5 Rennrunden aber kontinuierlich nach vorne. Emil Herzog wurde am Ende als bester Deutscher 13, war mit dem Ergebnis aber nur teilweise zufrieden: „Ich bin zufrieden und nicht zufrieden gleichermaßen. Ich war die gesamte Woche über krank. Aus dieser Perspektive gesehen kann ich also schon glücklich sein mit meinem 13. Platz. Wäre ich die Woche über fitter gewesen, hätte ich mir aber schon mehr erhofft.“
Als 15. folgte Paul Schehl, der mit seinem Rennen „mega zufrieden“ war. „Als Fahrer des jungen Jahrgangs unter die Top 20 zu kommen, das hatte ich mir erhofft. Dass es wirklich geklappt hat, freut mich umso mehr. Es gab einen Sturz am Start, sodass ich ungefähr auf Position 60 in den ersten Anstieg gefahren bin und mich nur langsam vorarbeiten konnte“, ließ der 17-Jährige sein Rennen Revue passieren.
Lars Gräter landete am Ende auf Platz 19 und war ebenfalls „sehr zufrieden“, auch wenn ihn in der letzten Runde etwas die Kräfte verließen und er noch zwei Plätze verlor. Benjamin Krüger war ebenfalls auf bestem Wege in den Top 20 zu landen, fiel mit einem Plattfuß in der letzten Runde jedoch auf Rang 31 zurück.