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Tierwelt

Rotmilan, Feldhase, Feuersalamander, Wanderfalke und Co. Und natürlich die Alb-Schafe. Auf der Zollernalb gibt es eine bunte Tierwelt zu bestaunen.

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Der Rotmilan - Drachen der Lüfte

Der Rotmilan

Der Drachen der Lüfte

Den Rotmilan erkennt man an seinem rostroten Gefieder und vor allem an seinem großen, tief gegabelten Schwanz. Der im Deutschen auch als Gabelweihe bezeichnete Vogel, heißt auf Englisch Red Kite (Roter Drache) und zieht am Himmel meist über Feldern und Wiesen seine Bahnen.

Der elegante Segler ist beim Nestbau übrigens ziemlich unordentlich. Rotmilane lieben es, ihr Nest mit allerlei Fundstücken auszustatten! Neben Plastiktüten, Unterwäsche, Arbeitshandschuhen und Tennisbällen finden sich sogar Plüschtiere, die ins Nest eingebaut werden. Warum die Greifvögel dieses Verhalten zeigen, ist noch immer unbekannt.

Der Luchs

Der Luchs

"Pinselohr" und Weitwanderer

Der Luchs lebt als Einzelgänger und Fernwanderer in großen Waldgebieten. Die auch „Pinselohr“ genannte Raubkatze war einst in Westeuropa weit verbreitet, bevor sie vom Menschen beinahe ausgerottet wurde. Heute leben wieder einzelne Luchse in einigen deutschen Mittelgebirgen, so auch auf der Schwäbischen Alb.

Der Luchs hat ein phantastisches Hörvermögen, sieht besonders gut und ist ein exzellenter Sprinter. Er hört eine Maus auf eine Entfernung von 50 Metern! Unterstützt wird das Hören u.a. durch die Haarpinsel an seinen Ohren, die wie ein Reflektor für Schallquellen wirken. Seine extrem lichtempfindlichen Augen ermöglichen die Jagd zur Dämmerungszeit und in der Nacht.

Der Uhu

Der Uhu

Ein lautloser Jäger

Der Uhu ist die größte europäische Eulenart. Markante Merkmale sind seine orangerot leuchtenden Augen und die großen Federohren. Sie dienen übrigens nicht dem Hören, sondern dazu, die Stimmung des Uhus wiederzugeben. Bei guter Laune ragen die Ohren in die Höhe, bei schlechter – Obacht! - sind sie angelegt.

Seinen großen Kopf kann der Uhu, wie alle Eulen, um bis zu 270 Grad drehen. So hat er seine Umgebung immer im Blick. Die Augen sind perfekt an die nächtliche Jagd angepasst und fangen auch noch kleinste Lichtmengen ein. Auf seinem Speiseplan stehen überwiegend Käfer, Frösche und Spitzmäuse aber auch Hasen und Marder. Die Beute packt der Uhu mit seinen kräftigen Greiffüßen, die etwa die Größe einer Menschenhand haben.

Der Wanderfalke - Gepard der Lüfte

Der Wanderfalke

Gepard der Lüfte

Den Wanderfalken erkennt man an seinen eckigen Flügeln, am welligen Bauchmuster und dem gelben Hakenschnabel. Er gehört zu den schnellsten Vögeln der Welt. Im Sturzflug - auf Beutejagd - erreichen die Geparden der Lüfte eine Geschwindigkeit von über 300 km/h.

Der Wanderfalke ist ein hochspezialisierter Vogeljäger. Im Sturzflug verpasst er seiner Beute einen ordentlichen Tritt, dann schnappt er sich das Tier noch in der Luft oder liest es vom Boden auf. Mit dem krummen, aber sehr scharfen Schnabel rupft er vor dem Fressen die Federn vom Beutetier.

Schafe auf dem Ochsenberg in Albstadt

Das Schaf

Ein vierbeiniger Rasenmäher

Das (Haus)schaf wurde schon vor rund 10.000 Jahren gehalten und gehört damit zu den ältesten Nutztierarten. Es gibt rund 100 Rassen. Die Schafe auf der Schwäbischen Alb sind überdies wichtige Landschaftspfleger, unsere vierbeinigen Rasenmäher. Ohne sie würden die idyllischen Wacholderheiden im Nu zuwachsen.

Schafe können sehr gut hören und riechen. Außerdem haben sie ein großes Blickfeld von 270-320 Grad. Dadurch können sie beinahe alles um sich herum sehen, ohne dabei den Kopf zu drehen. Das hilft ihnen, Raubtiere frühzeitig zu erkennen.

Übrigens, Schafe besitzen eine hohe geistige, emotionale und soziale Intelligenz. Sie schließen z.B. Freundschaften mit anderen Tieren und zeigen ihre Zuneigung mit Fellpflege und Wangenreiben. Sie können sich Gesichter merken, diese voneinander unterscheiden und sogar Gesichtsausdrücke deuten. Und, Schafe fressen sich gesund! Wenn Sie krank sind, fressen sie Pflanzen, die sie gesund machen. Von wegen „dummes Schaf“ …

Der Feldhase

Der Feldhase

Ein exzellenter Sprinter

Feldhasen lieben die offene Landschaft der Schwäbischen Alb - die lichten Wälder, Wiesen sowie Äcker und Felder, die von Hecken, Büschen oder Bäumen begrenzt sind. Je abwechslungsreicher die Landschaft, desto besser geht es dem Feldhasen.

Tagsüber hält sich der Hase in seiner Mulde auf, der sogenannten Sasse. Bei Gefahr drückt er sich eng hinein und ergreift erst im letzten Moment die Flucht. Er ist ein exzellenter Sprinter mit ausgefeilter Fluchttechnik, den so schnell keiner einholt.

Die Gams

Die Gams

Die Plaudertaschen unter den Wildtieren

Ja, Gämse gibt es auch auf der Schwäbischen Alb! Sie lieben die luftigen Höhen im felsigen Gelände. Die Ausstattung dafür bringen die Kletterkünstler gleich mit. Dank ihrer spreizbaren Hufe können sie bis zu zwei Meter hohe und sechs Meter weite Sprünge absolvieren und sind in abgeschüssigem Gelände bis zu 50 km/h schnell.

Gämse sind richtige „Plaudertaschen“, sie verfügen über ein großes Repertoire an Lautäußerungen. Während der Brunft ist das „Blädern“ der typische Brunftlaut des Bockes, um sich der Geiß anzunähern. Bei Gefahr hört man das Gamswild „pfeifen“ und „gemeckert“ wird beim Aufsuchen der frechen Gamskitze.

Die Zauneidechse

Die Zauneidechse

Anpassungsfähig und streng geschützt

Die Zauneidechse ist die am weitesten verbreitete Eidechsenart in Baden-Württemberg. Die Männchen leuchten in der Paarungszeit im Frühjahr auffallend grün, die Weibchen sind meist unscheinbarer gefärbt.

Zauneidechsen sind wie alle Reptilien wechselwarme Tiere und sind daher meist morgens bei einem ausgedehnten Sonnenbad zu beobachten. Als Nahrung dienen sämtliche zu überwältigende Insekten. Die Eidechse spielt auch eine Schlüsselrolle als Beute für viele weitere Arten, wie Vögel, Säugetiere oder andere Reptilienarten.

Die Kreuzotter

Die Kreuzotter

Im "Zickzack" unterwegs

Die Kreuzotter ist neben der Aspisviper die zweite deutsche Giftschlangenart. Sie ist in zwei Varianten zu finden: In der bekannten gezackten Variante, welche sich in Farbnuancen von grau (Männchen) zu braun (Weibchen) zeigt, wie auch in der häufig auf der Schwäbischen Alb zu findenden schwarzen Farbvariante - im Volksmund auch Schwarzviper oder Höllenotter genannt.

Als Reptil ist die Kreuzotter wechselwarm, weshalb sie morgens häufig beim Sonnenbaden zu beobachten ist. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Eidechsen und auch kleinere Säugetiere wie Mäuse. Diese werden mit einem Giftbiss erlegt und anschließend in einem Stück verschlungen.

Info: Kreuzottern beißen äußerst selten. Wenn sie die Möglichkeit zur Flucht haben, nutzen sie diese auch. Man sollte die Schlangen jedoch immer in Ruhe lassen! Nur in die Enge getriebene oder gefangene Kreuzottern beißen zu. Vor dem Biss warnt die Schlange den „Angreifer“ durch lautes Zischen. Bei einem Kreuzotternbiss besteht keine Lebensgefahr, jedoch sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. 

Das Reh

Das Reh

"Bambi" mit unwiderstehlichen Augen

Das Reh ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche. Es tauchte schon vor etwa 25 Millionen Jahren auf und ist also der Prototyp und das Vorläufermodell der Hirsche. Rehe sind Wald- und Buschtiere und gehen meist als Einzelgänger durchs Leben.

Ebenso wie bei Rotwild tragen bei den Rehen nur die Böcke, also die männlichen Tiere, ein Geweih. Das Fell ist im Sommer rotbraun, im Winter tragen Rehe einen hell- bis dunkelgrauen, warmen „Wintermantel“. Und, Rehe tragen immer einen Spiegel bei sich. Natürlich keinen richtigen Spiegel – so wird der gelblich-weiß gefärbte Bereich am Hinterteil des Rehs genannt.

Der Feuersalamander

Der Feuersalamander

Besonders geschützter Mini-Drache

Leuchtend-gelb gefleckt und glänzend: Der Feuersalamander ist an seinem Muster gut zu erkennen. Am wohlsten fühlt er sich in den feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge an kühlen, sauberen Quellbächen und Quelltümpeln.

Mini-Drache mit Warnweste. Das auffällige Muster der Amphibie signalisiert seinen Feinden: Ich bin giftig! Am Rücken und hinter den Ohren sitzen nämlich Giftdrüsen, die Samandarin verspritzen können. Mit Hilfe dieses Gifts kann der Feuersalamander Feinde wie Füchse, Hunde oder Katzen in die Flucht schlagen. Auch für Menschen nicht ganz ungefährlich – also nur von weitem bestaunen.

Das Wildschwein

Das Wildschwein

Schwarz und borstig, klug und erfolgreich

Wildschweine sind nicht nur borstig, urig und wehrhaft, sondern vor allem sehr klug und anpassungsfähig. Das machte sie zum Gewinner in unserer Kulturlandschaft. Durch milde Winter und Futter im Überfluss haben die schlauen Sauen ihre Population in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht.

Übrigens, Wildschweine malen. Nein, nicht mit dem Pinsel, sondern mit ihrer vollen Breitseite. Dabei stemmen sie ihren Körper an einen möglichst borkigen, harzigen Baumstamm und scheuern sich ausgiebig von vorne bis hinten. Ein saumäßiges Vergnügen, leider nicht für den Baum.

Der Fuchs

Der Fuchs

Schlau und listig

Der Rotfuchs ist die einzig vorkommende Fuchsart in Deutschland und wird daher einfach als Fuchs bezeichnet. Er gehört zur Familie der hundeartigen Raubtiere und ist, dank seiner hervorragenden Anpassungsfähigkeit, dem Menschen bis in die Großstädte gefolgt.

Der Fuchs gilt als besonders schlau, deshalb wird er auch „Reineke“ genannt – das bedeutet „der durch seine Schlauheit Unüberwindliche“. Er täuscht z. B. Krähen und andere Aasfresser, indem er sich totstellt. Wiegen sich die Krähen in Sicherheit heißt es Mahlzeit – allerdings nur für den Fuchs, der blitzschnell aus seiner Totenstarre erwacht und zuschnappt.

Der Dachs

Der Dachs

Ein großartiger Baumeister

Die typische schwarzweiße Gesichtszeichnung macht den Europäischen Dachs unverwechselbar. Das Raubtier gehört zur Familie der Marder und kommt in fast ganz Europa vor. Sein Lebensraum sind Wälder, bevorzugt in Mittelgebirgslagen, wie hier auf der Schwäbischen Alb.

Der Dachs ist ein scheues und nachtaktives Tier, deshalb bekommt man ihn nur selten zu sehen. Er lebt größtenteils unterirdisch in selbst gegrabenen, weitverzweigten Erdbauten, den sogenannten Dachsburgen. In der Regel werden sie von vielen Generationen mitunter über 100 Jahre bewohnt und manchmal sogar an Füchse untervermietet.

Der Eichelhäher

Der Eichelhäher

Wächter des Waldes

Der Eichelhäher gehört zur Familie der Raben und ist unter ihnen mit Abstand der Farbenprächtigste. Die blau schillernden Flügelfedern sollen Glück bringen - also Augen auf beim Waldspaziergang!

Eichelhäher werden auch Wächter des Waldes genannt. Seinen Ruf kann man nicht überhören. Schon bei der kleinsten Unruhe fängt er laut an zu schimpfen und warnt so alle Waldbewohner vor Feinden. Eine weitere Eigenart des Singvogels ist, Baumsamen in Verstecken zu deponieren, die er dann teilweise vergisst. So hat er erheblich zur Ausweitung von Eichenwäldern beigetragen.

Das Hermelin

Das Hermelin

Flink wie ein Wiesel

Das Hermelin, im Volksmund auch Großes Wiesel genannt, gehört zur Familie der Marder und weist den für sie typischen Körperbau auf - langgestreckt mit kurzen Beinen. Im Sommer trägt es ein kastanien- bis zimtbraunes Fell, im Winter einen besser isolierenden strahlend-weißen Pelz. Nur die schwarze Schwanzspitze bleibt erhalten.

Früher wurden aus dem weißen Fell wertvolle Pelzmäntel für Könige genäht, das Reinweiß symbolisierte Unschuld und Reinheit. Dass weißes Fell nicht gleich unschuldig bedeutet, zeigt das zweitkleinste heimische Raubtier im Kampf mit seiner Beute. Mit einem tödlichen Nackenbiss erlegt es sogar Tiere, die größer als es selbst sind.