Aussichtspunkt Gräbelesberg
Der Blick vom Albtrauf des Gräbelesbergs in Albstadt beeindruckt mit seinen großartigen Panoramaaussichten bis in den Schwarzwald. Der Gräbelesberg gewährt außerdem historische Einblicke in das Leben der Kelten. Zu erreichen über den Premiumwanderweg Traufgang Hossinger Leiter.
Beschreibung
Der 915 m hohe Aussichtspunkt Gräbelesberg bildet eine schroffe, aus Massenkalken bestehende Bergnase, die sich hoch über das Eyachtal erhebt. Der Gräbelesberg liegt auf dem Premiumwanderweg Traufgang Hossinger Leiter und belohnt den Anstieg ausgehend vom Brunnental mit einer einzigartigen Sicht über die wunderschöne Landschaftsform der Schwäbischen Alb. Von der Nordspitze der ca. 5 ha großen Hochfläche kann man das Eyachtal, das Albvorland und auf der gegenüberliegenden Seite die Schalksburg überblicken.
Das Plateau des Gräblesbergs ist durch eine nur ca. 40 m breite Engstelle mit der Albhochfläche verbunden. Bereits im 8. bis 5. Jahrhundert vor Christus nutzten die Kelten den Gräbelesberg mit seiner einzigartigen Sicht als natürliche Festung als Fliehburg und Verteidigungsanlage. Noch heute sind Reste der einst vier Meter hohen und hunderte Meter langen Schutzwälle zu finden, die von schlimmen Kriegen und blutigen Kämpfen erzählen.
Für alle diejenigen, die es ganz genau wissen möchten...:
BEFESTIGUNGSANLAGEN
Der Gräbelesberg wurde durch zwei mächtige Befestigungsanlagen gesichert. An der Engstelle zwischen Plateau und Albhochfläche befindet sich der innere Doppel-Wall (A), dem ein bis zu 3 m tiefer Graben vorgelagert ist. Der Höhenunterschied zwischen Grabensohle und Wallkrone beträgt bis zu 9 m. Die äußere Befestigung ist insgesamt ca. 560 m lang und besteht aus einem bis zu 4 m hohen Wall mit einem vorgelagerten Graben. Der östliche Wallabschnitt ist 375 m lang, der Nordwestliche 185 m.
GESCHICHTLICHES
Wann die Befestigungsanlagen erbaut wurden ist nicht sicher geklärt, aber die inneren Wälle (A) dürften zuerst aufgeschüttet worden sein. Wenige
Keramikfunde vom Plateau datieren in die eisenzeitliche Hallstattzeit
(8. – 5. Jh. v. Chr.). Eine Besiedlung des Ortes zu dieser Zeit kann daher angenommen werden. Ob die Wälle auch in diese Zeit datieren oder vielleicht sogar älter sind, kann aber noch nicht beantwortet werden.
Der äußere Wall (B) wurde oft im Zusammenhang mit Befestigungen des Spanischen Erbfolgekrieges (1701 – 1714) gesehen. Auf Grund der Ähnlichkeiten mit anderen Wall-Graben Anlagen der keltischen Latènezeit datiert man ihn heute aber in die späte vorrömische Eisenzeit (2. – 1. Jh. v. Chr.). Möglicherweise stand hier eine für diese Zeit typische Holz-Erde- Mauer.
Das Plateau des Gräbelesberges wurde bis in die Neuzeit als Viehweide genutzt. 1830 wurde auf der Hochfläche ein Hof erbaut, der schon 1866 wieder aufgegeben und abgebrochen wurde. Seine Grundmauern sind aber noch heute erkennbar und Lesesteinhaufen zeugen vom Ackerbau dieser Zeit.
(Quelle: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart)
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